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Was ist Inflation und wie schütze ich mein Kapital davor?

Die Inflation hat uns in der Vergangenheit stets begleitet und wird wohl auch in Zukunft bestehen bleiben. In der näheren Vergangenheit gab es mehr Inflation als uns lieb ist – dennoch ist die Inflation ein notwendiges Übel und sogar notwendig. Wir müssen unser Kapital inflationsgeschützt anlegen, um der Entwertung unseres hart ersparten Geldes zu entgehen.

Womöglich kennen Sie das Gefühl der Machtlosigkeit. Ohne eigenes Zutragen widerfährt einem etwas Schlechtes. Man denkt sich dann häufig: Wieso geschieht das ausgerechnet mir? Ich habe gar nichts getan…
Bei der Inflation, welche durch die Inflationsrate in Prozenten ausgedrückt wird, ist es ähnlich. Ohne, dass wir etwas tun, entwertet sich unser sauer erarbeitetes Geld Stück für Stück. Dies geschieht nicht in einem bestimmten Augenblick, sondern fortlaufend. Während wir am Frühstückstisch sitzen, uns die Zähne putzen oder zur Arbeit gehen. Unser Geld wird laufend weniger wert. Konnte man sich vor 100 Jahren noch für wenige tausend Euro ein Haus kaufen konnte, muss man heutzutage für eine vergleichbare Behausung ein kleines Vermögen auf den Tisch legen. Je mehr zeit vergeht, desto mehr verliert das eigene Geld an Wert. Daher sprechen die Medien und einige Finanzexperten häufig auch von schleichender Enteignung. Auf dem Papier sehen wir diese Enteignung nicht – daher ist sie besonders gefährlich. Wir wähnen uns in Sicherheit, wenn wir unser Geld auf dem Sparkonto belassen oder vielleicht sogar in Bar unter das Kopfkissen legen. Letztendlich merken wir es aber, wenn auf längerfristige Sicht die Preise für alle möglichen Güter steigen – unser Geld allerdings konstant bleibt.

Der Sparer ist am Ende derjenige, der bei der Inflation die Zeche zahlt. Profitieren tun hoch verschuldetet Konzerne und Staaten, denn nicht nur das private Geld auf den Sparkonten der einfachen Bürger wird weniger wert, sondern auch die Schulden all jener, die Kredite aufgenommen haben. Wenn Sie sich vorstellen, dass eine Regierung eine gewaltige Menge an Geld aufnimmt, um verschiedenste Projekte im eigenen Land zu verwirklichen, dann hilft die Inflation natürlich, die Schuldenlast zu drücken. Langfristige Kredite werden laufend weniger wert – daher verlieren die Sparer auf der einen Seite Geld durch die Inflation, auf der anderen Seite aber gewinnen verschuldete Privatpersonen, Unternehmen und Staaten hinzu.

Finanzwissenschaftler peilen eine Inflation von etwa 2% im Jahr an. Dies ist gleichzeitig auch der langfristige Durchschnitt. Im Laufe der letzten Jahre lief die Inflation allerdings ein Stück weit aus dem Ruder, sodass sie nun nach allen Maßstäben zu hoch ist. Doch eine gesunde Inflation, im Rahmen von 1-4% im Jahr, ist notwendig für das Funktionieren unserer Wirtschaftsordnung. Wenn unser Geld konstant den gleichen Wert behalten würde, dann bestünde keine Eile es auszugeben. Unsere Wirtschaft basiert auf Konsum, übermäßiges Sparen schadet der Wirtschaft. Die Inflation bestraft Sparer und belohnt Konsumenten. Dies sorgt dafür, dass das verdiente Geld durch Ausgaben zurück in den Wirtschaftskreislauf gelangt und unsere Wirtschaft sowie unser Wohlstand dadurch laufend Wachsen kann.

Wie wir wissen, fürchten sich die Sparer vor der Inflation. Die Wirtschaftswissenschaftler dagegen fürchten sich vor dem Gegenteil, der Deflation. In einem deflationären Umfeld wird das Geld laufend ein Stückchen mehr wert. Es ist also eine Aufwertung des Geldes, wohingegen die Inflation eine Abwertung des Geldes beschreibt. Durch die Aufwertung wird das Ausgeben des eigenen Geldes, also der Konsum, laufend unattraktiver. Denn wer will schon sein Geld ausgeben, wenn es ganz von alleine an Wert gewinnt – ohne unser Zutun, wir müssen es nur auf dem Sparkonto lassen. Wie Sie sich denken können, kann sich ein solches Szenario schnell zu einem wirtschaftlichen Desaster entwickeln. Die Leute geben weniger Geld aus und dadurch verkaufen die Unternehmen weniger Produkte. Dies hat zur Folge, dass die Unternehmen weniger Gewinne machen und bald Angestellte rauswerfen müssen. Dadurch wiederum werden weniger Steuern gezahlt und am Ende schmilzt unser Wohlstand dahin. Wir können also dankbar für die Inflation sein. Auch wenn sie manchmal über ihr Ziel hinausschießt, ist sie das notwendige Übel unserer Wirtschaft und hat es uns ermöglicht, in Wohlstand und wirtschaftlicher Prosperität zu leben.

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